Rätoromanisch ist neben Deutsch und Italienisch eine Amtssprache im Kanton Graubünden. Auf Bundesebene ist es neben Deutsch, Französisch und Italienisch die vierte Landessprache der Schweiz. Seit 1992 gibt es die Einheitsschriftform Rumantsch Grischun für den gesamten Kanton. Heute wird Romanisch von ca. 19% der Bündner Bevölkerung und 90% der Einwohner/innen aus Disentis und Sedrun gesprochen. Wegen der früheren Abgeschiedenheit vieler Orte und Täler des Kantons Graubünden haben sich verschiedene Mundarten entwickelt, die sich in fünf Gruppen gliedern lassen.
Sursilvan: Verbreitet im Vorderrheintal und dessen Seitentälern (bei Tujetsch und in der Val Medel der eigene Unterdialekt Tuatschin) sowie in der Region Imboden (Il Plaun) mit den OrtschaftenDomat/Ems, Rhäzüns, Bonaduz und Trin. Letztere Ortsdialekte gehören aufgrund ihrer sprachlichen Merkmale zwar eigentlich zum Sutsilvan, geschrieben wird jedoch nur Sursilvan.
Sutsilvan: In Gebieten des Hinterrheins, nämlich in den Berggemeinden des Domleschgs (Tumleastga) und des Heinzenbergs (Mantogna), sowie im Schams (Schons) und im Val Ferrera.
Surmiran: Verbreitet im Albulatal, in der Gemeinde Vaz/Obervaz und im Oberhalbstein (Sursés).
Putér: Im Oberengadin und in Bergün/Bravuogn, das geografisch nicht zum Engadin gehört und einen dem Surmiran nahestehenden Ortsdialekt aufweist.
Vallader: Verbreitet im Unterengadin und im Münstertal (dort ist der Unterdialekt Jauer).
Leporello rätoromanische Sprache
Buchtipp
Surselvisch rätoromanisch, Wort für Wort
ISBN 9-783831-764761